Um in Österreich Tagesmutter zu werden, bedarf es einiger Vorbereitung. Zuerst einmal müssen die persönlichen und gegebenenfalls auch räumlichen Möglichkeiten dafür gegeben sein. Nicht jeder eignet sich für die Betreuung von Kleinkindern. Verantwortungsbewusstsein, Flexibilität und gute Nerven, sind die Grundvoraussetzung für diesen schönen, aber auch stressigen Beruf. Auch Selbstkritik und Kompromissbereitschaft sind wichtig, um das dringend nötige Vertrauensverhältnis zu den Eltern der betreuten Kinder aufbauen zu können. Sollen die Kinder in den eigenen Räumlichkeiten betreut werden, muss natürlich auch ein geeignetes Zimmer und optimalerweise ein Garten zur Verfügung stehen. Die Örtlichkeiten müssen zudem Kindersicher sein und genug Platz zum spielen bieten. Gesetzlich vorgegeben ist außerdem eine nachgewiesene Qualifikation, um die erforderliche Pflegeerlaubnis vom Jugendamt zu erhalten. Im Kinder- und Jugendhilfegesetz ist festgelegt, dass für jede bezahlte Kinderbetreuung, deren Dauer drei Monate oder 15 Stunden pro Woche überschreitet, eine Pflegeerlaubnis vom Jugendamt notwendig ist. Damit können bis zu fünf Kinder gleichzeitig betreut werden. Neben der fachlichen Eignung muss dafür auch ein polizeiliches Führungszeugnis aller im Haushalt der Tagesmutter lebenden Bewohner, ein ärztliches Attest der Tagesmutter und der Nachweis über einen erfolgreich abgeschlossenen Erste-Hilfe-Kurs vorgelegt werden. Lediglich der Umfang der Qualifikation ist in Österreich, je nach Bundesland, noch sehr unterschiedlich. Während einige Städte mit 16 nachgewiesenen Unterrichtsstunden zufrieden sind, wird in anderen eine 160 Stunden dauernde Ausbildung und teilweise der jährliche Besuch von Fortbildungsseminaren verlangt.