Eltern sollten nicht in der „Babysprache“ sprechen

Um die Lernfähigkeit zu fördern, sollten Eltern mit ihren Babys wie mit einem Erwachsenen sprechen. Das ergab eine Studie der Florida Atlantic University, die bei der Amerikanischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften vorgestellt wurde. „Die Sprache muss reich und komplex sein“, erklärt Erika Hoff, eine der Autorinnen der Studie. Denn das Gehirn entwickelt in dieser Zeit Billionen neuer Nervenverbindungen, die maßgeblich die spätere Intelligenz eines Menschen bestimmen. „Die frühkindlichen Erfahrungen spielen eine zentrale Rolle bei der Frage, ob die Verbindungen stärker oder schwächer werden“, bestätigt auch Forscherin Kimberly Noble. Die nötige komplexe Kommunikation wird oft bei Kindern in sozial schwachen Familien versäumt, was der Grund dafür ist, dass viele von ihnen zum Zeitpunkt der Einschulung um bis zu zwei Jahren in der Entwicklung hinter ihren Altersgenossen zurückliegen. Entscheidend dabei ist die direkte Ansprache der Kinder. So nahmen Psychologen alle Gespräche auf, die Kinder der Testgruppe den ganzen Tag hörten. Was deren Bezugspersonen untereinander besprachen, hatte nur wenig Einfluss auf die Entwicklung der Kinder. Gelernt haben die Kinder dann, wenn ihre Eltern und Betreuer direkt mit ihnen sprachen. Deshalb ist es sehr wichtig, Eltern dazu anzuhalten, viel und vor allem auch richtig mit ihren Babys zu sprechen. Sonst lernen diese nur ein sehr begrenztes Vokabular und damit auch entsprechend weniger Wortbedeutungen, was einen sehr schlechten Einfluss auf alle darauf aufbauenden Fähigkeiten hat.