Mediziner haben erneut vor der starken Zunahme von Karies bei Kleinkindern gewarnt. Sie fordern deshalb frühere zahnärztliche Vorsorgeuntersuchungen. Bisher ist diese erst für Kinder ab zweieinhalb Jahren von den gesetzlichen Krankenkassen vorgesehen. Nach Meinung der Bundeszahnärztekammer ist es jedoch notwendig, ab circa dem 6. Lebensmonat, sofort beim Durchbruch der ersten Zähne, auch die erste Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt zu ermöglichen. Derzeit leiden zwischen 10 und 15 Prozent aller Einjährigen unter sogenannter Nuckelflaschenkaries, die entsteht, wenn Babys zur Beruhigung immer wieder gesüßten Tee oder Saft zum Dauernuckeln bekommen. Die Karies der Milchzähne überträgt sich dann leicht auf die zweiten Zähne, die wachsen, während noch die letzten Milchzähne da sind. Das Ergebnis ist Kariesbefall bei 46 Prozent aller Schulanfänger. Zusätzlich zu gesetzlich vorgeschriebenen Vorsorgeuntersuchungen bei Kleinkindern, müssten auch die Eltern besser über die Gefahren von Karies und die richtige Mundhygiene aufgeklärt werden, da die Häufigkeit von Karies bei Kindern aller Altersstufen sehr stark mit der sozialen Schicht der Eltern korreliert.