Schmerztherapie mit Computerspielen?

Im Washingtoner Nationalen Medizinischen Kinderzentrum wird seit der Eröffnung im April dieses Jahres, der Einsatz von Videospielen zur Schmerzbehandlung bei chronischen Schmerzen getestet. Dabei kommen Computerspiele zum Einsatz, die mit Bewegungssensoren ausgestattet sind, so dass sie interaktives spielen ermöglichen und zugleich die Aktivitäten der Spieler aufzeichnen. Auf diese Art können einzelne Aspekte der zugrunde liegenden Krankheit, praktisch nebenbei, untersucht werden. Während die Kinder spielen, analysiert der Computer beispielsweise die Fähigkeiten in Bezug auf das Alter der Kinder und die durch Schmerzen verursachten Einschränkungen. Das hilft den Ärzten, die Größe der erlittenen Schmerzen genauer zu bestimmen, die über eine Befragung der Kindern oft nur schwer messbar ist. Gleichzeitig lenken die Spiele die Kinder von ihren Schmerzen ab, so dass ihre tatsächliche Beweglichkeit, die bei chronischen Schmerzen durch Vermeidung nur schlecht einzuschätzen ist, ermittelt und die Therapie darauf abgestimmt werden kann. „Schmerz ist eines der am wenigsten beachteten Gebiete in der medizinischen Forschung. Bislang war es unmöglich, eine objektive Schmerzmessung durchzuführen oder auch chronische Schmerzen bei Kindern genau zu dokumentieren. Die Möglichkeiten durch Kinect [Steuerungshardware für Video-Spiele-Konsole] zählen seit Jahren zu den größten Fortschritten in der Schmerztherapie“, erklärt Dr. Sarah Rebstock, die Direktorin der Klinik. Kinder die unter chronischen Schmerzen leiden, werden oft sehr lange nicht richtig behandelt, was nicht nur quälend für die kleinen Patienten ist, sondern auch zusätzlich das Familienleben belastet. 25 Prozent aller Eltern mit einem an chronischen Schmerzen leidendem Kind, müssen für dessen Betreuung ihre Arbeit aufgeben, oder auf Teilzeit beschränken.