Deutschland: Maserninfektionen steigen stark an

Die Zahl der Maserninfektionen hat sich in Deutschland so stark erhöht, dass Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr inzwischen mit einer Pflichtimpfung für Kinder droht. „Es ist verantwortungslos, wenn Eltern ihre Kinder nicht impfen lassen“, erklärt der Minister, bei einem Interview mit der „Bild“. So erkrankten im ersten Halbjahr 900 Kinder an Masern, mehr als fünfmal so viel, wie 2012. Während die Masern in Ländern wie den USA oder Skandinavien durch Impfung fast ausgerottet sind, erhöht sich in Deutschland die Zahl der Erkrankungen. Vor allem in Berlin und Bayern verweigern viele Eltern ihren Kindern die Masernimpfung, oder lassen sie nur einmal impfen. Lebenslang hält der Impfschutz allerdings nur, wenn ein Kind, im Abstand von rund sechs Jahren, zweimal geimpft wird. Der Grund für die Impfträgheit liegt in der Angst vor eventuellen Impfschäden. Diese sind jedoch so selten, besonders im Vergleich mit den möglichen Folgen einer Erkrankung, wie beispielsweise Hirnhaut- oder Lungenentzündung, dass sie die Impf-Verweigerung nicht rechtfertigen kann. Deshalb wird das Bundesgesundheitsministerium, falls die Impfrate nicht steigt, die Möglichkeit einer Pflichtimpfung prüfen.