Masernfolgen werden stark unterschätzt

Aufgrund der jahrzehntelangen erfolgreichen Impfung gegen Masern, hat die Krankheit ihre Schrecken verloren. Die in den letzten Jahren wachsende Impfverweigerung, konfrontiert jedoch immer mehr Kranke und Ärzte mit den Tücken der Krankheit, deren Spätfolgen von vielen Impfverweigerern unterschätzt werden. Am schwersten sind Babys betroffen, die vor der ersten möglichen Impfung, innerhalb ihres ersten Lebensjahres, an Masern erkranken. Noch mehrere Jahre, nach dem eine Masernerkrankung überstanden wurde, können die zurückgebliebenen Virusgenreste eine Entzündung des Gehirns (SSPE) verursachen, die zu dessen allmählichen Ausfall, bis hin zum Tod führt. Eine Behandlung ist nicht möglich. Während bei älteren Kindern, die an Masern erkranken, nur eines von 100.000 davon betroffen ist, sind es bei Kindern unter fünf Jahren schon eines von 3.300. Bei Neugeborenen unter einem Jahr liegt die Quote noch wesentlich höher. Obwohl die Masern in Deutschland schon fast ausgestorben waren, wurden zwischen 2003 und 2009 42.600 Maserninfektionen und in Folge davon 31 Fälle von SSPE gemeldet. Tragisch ist, dass infizierte Kinder von Impfgegnern auch Menschen anstecken, die sich aufgrund einer Immunschwäche nicht impfen lassen dürfen, oder Neugeborene, bei denen Impfungen noch nicht wirksam sind.