Neuer Diagnose-Test für kranke Kleinkinder entwickelt

Das Immunsystem von Kleinkindern muss erst „trainiert“ werden. Deshalb reagiert ihr Körper schon auf harmlose Bakterien, so dass Kleinkinder häufiger Fieber ohne erkennbare Ursache haben. Meist ist dabei das Fieber für das Kind gefährlicher, als dessen Ursache. Eine Behandlung der Ursache ist auch aufgrund der geringen Symptomatik oft nicht möglich. „Einige dieser Kinder haben schwere bakterielle Infektionen, die lebensbedrohlich sein können, aber die meisten haben eine Virusinfektion. Das Problem ist, zwischen beiden zu unterscheiden“, erklärt der Mediziner, Gregory Storch, von der Washington University in St. Louis. Viele Kinder werden bei hohem Fieber oft vorbeugend mit Antibiotika behandelt. Das hat allerdings auch Nebenwirkungen und die Gefahr einer Antibiotikaresistenz steigt mit jeder Anwendung. Dem Forscherteam um Gregory Storch ist es jetzt gelungen einen Bluttest zu entwickeln, mit dem sich unterscheiden lässt, ob den Symptomen eine Viren- oder eine Bakterienindizierte Erkrankung zugrunde liegt. Dadurch lässt sich leichter erkennen, ob es sich um eine Infektion handelt, die behandelt werden muss, oder ob es ausreicht, das Fieber zu senken. Die Zuverlässigkeit des neuen Tests liegt mit 90 Prozent weit über dem bisheriger Verfahren. Es sind noch weitere, bestätigende Untersuchungen nötig, bis der Bluttest offiziell zur Diagnostik verwendet werden darf. Die bisherigen Ergebnisse lassen hoffen, dass dies recht bald der Fall sein wird.