Ein Kind zu bekommen ist immer mit einschneidenden Veränderungen für die Eltern verbunden. Besonders schwer sind diese jedoch zu bewältigen, wenn die Eltern selbst noch nicht richtig erwachsen und mental gefestigt sind. Die Zahl der Teenager-Mütter ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Vier von einhundert Babys haben Mütter unter 20 Jahren. Zwar ist das Alter nicht unbedingt ausschlaggebend dafür, wie gut Eltern sind, aber sehr jungen Müttern und Vätern fehlt es noch an Lebenserfahrung und oft auch am nötigen Verantwortungsbewusstsein. Dazu kommt, dass in diesem Alter die Schul- und Berufsausbildung normalerweise noch nicht abgeschlossen ist. So ist eine so frühe Schwangerschaft, vor allem für die betroffene Mutter, meist auch mit einem Verlust an beruflichen Chancen verbunden. Ausbildung, Kinderpflege und den ersten eigenen Haushalt ohne jegliche Erfahrung unter einen Hut zu bekommen, ist für diese jungen Frauen meist ohne Hilfe nicht möglich. Haben sie die Möglichkeit bei ihren Familien zu leben, kommen sie eher zurecht, als allein. Junge Mütter in einem stabilen Umfeld, schließen wesentlich häufiger die Schule und Berufsausbildung ab, als gleichaltrige, allein lebende Teenager-Mütter. Ähnlich positiv wirkt sich die Unterstützung aus, die sie in Mutter-Kind-Heimen erhalten. Leider ist die Zahl der vorhandenen Plätze nicht annähernd ausreichend, für den tatsächlichen Bedarf. Trotzdem gibt es auch unter den ungünstigsten Umständen Hilfe, die in Anspruch genommen werden kann, sofern die Betroffenen dies wissen und beantragen. So können sie Hilfe für die Kinderpflege und bei der Bearbeitung der sehr umfangreichen Behördendokumente vom Jugendamt bekommen, oder auch Zuschüsse zur Erstausstattung für das Baby. Mit Zustimmung der Erziehungsberechtigten besteht ab dem 16. Lebensjahr das Recht auf eine eigene Wohnung, für die sie auch beim Wohnungsamt Wohngeld beantragen können. Das Jugendamt zahlt zudem einen Unterhaltsvorschuss, falls der Vater des Kindes (noch) nicht in der Lage ist, seiner Zahlungspflicht nachzukommen. Ist die junge Mutter noch Schulpflichtig oder in der Ausbildung, kann sie diese während der Elternzeit unterbrechen und später wieder aufnehmen. Außerdem gibt es zusätzliche Krippenplätze, die für solche Härtefälle reserviert sind. Optimal ist eine so frühe Schwangerschaft trotzdem nicht. Je jünger schwangere Teenager sind, umso sorgloser und oft auch nachlässiger gehen sie mit der neuen Situation um. Vielen wird erst nach der Geburt ihres Kindes bewusst, welche Umstellung ihrer Lebensbedingungen mit dem Mutter-Sein einhergeht.