Der chinesischen Polizei gelang in der vergangenen Woche ein großer Schlag gegen den Kinderhandel im Land. Insgesamt 1094 Verdächtige sollen, im Rahmen der Aktion, festgenommen und 382 Babys befreit worden sein. Wie die Behörde mitteilte, kam die Polizei den Babyhändlern auf die Spur, als sie mehrere verdächtige Adoptionsseiten im Internet überprüfte, die lediglich als Tarnung für den Kinderhandel dienten. In China ist der Kinderhandel ein großes Problem, da die Adoptionsregeln sehr locker und Kontrollen praktisch nicht vorgesehen sind. Das erleichtert illegale Aktivitäten von Kinderhändlern. Inoffiziellen Schätzungen zufolge werden in China jährlich zehntausend Babys und kleinere Kinder gestohlen. Die Nachfrage ist allerdings auch sehr groß. Viele Eltern wünschen sich einen Sohn. Die Ein-Kind-Politik verhindert jedoch, dass Eltern zwei oder mehr Kinder bekommen. Die einzige Möglichkeit für viele ist deshalb die Adoption. Eltern die unbedingt einen Sohn wollen, gehen oftmals so weit, dass sie im Fall der Geburt einer Tochter das Mädchen verkaufen, um eine neue Chance auf einen männlichen Erben zu bekommen. Den Behörden wird das verkaufte Kind dann als verstorben gemeldet. Ob die gefundenen Babys gestohlen oder von ihren Eltern verkauft worden sind, ist noch unklar. Allein im letzten Jahr wurden 24.000 Kinder bei Kinderhändlern gefunden. Die Regierung hat ihre Ein-Kind-Politik in den vergangenen Jahren zwar gelockert, doch für die meisten Eltern änderte sich nichts, da die Regierung noch immer hart durchgreift, wenn gegen das Gesetz verstoßen wird.