Stubenhocker fallen schneller in die Kurzsichtigkeit

Um später einmal im härter werdenden Wettbewerb bestehen zu können, müssen Kinder viel lernen. Die Grundlage dafür ist vor allem das Lesen. Deshalb bemühen sich vorausschauende Eltern, ihre Kinder früh an Bücher heranzuführen und sie zum selber lesen zu ermuntern. Allerdings kann auch hier zu viel des Guten getan werden. Für Kinder hat sich in den vergangenen Jahren viel verändert. Freie Flächen zum spielen sind – außerhalb der extra dafür ausgewiesenen Spiel- und Jugendplätze – kaum noch vorhanden. Die Angst der Eltern, aufgeheizt durch reißerische Zeitungsartikel über Verbrechen an und Unfälle von Kindern, tut ihr übriges. Und so werden immer mehr Kinder zu Stubenhockern, die sich als Ersatz für eigene Abenteuer mit Geschichten aus dem TV, PC oder Büchern vergnügen. Das hat inzwischen zu einer wahren „Epidemie“ der Kurzsichtigkeit geführt, von der immer mehr Kinder betroffen sind. Kurzsichtigkeit ist die Folge der Anpassung des Auges an die einseitige Belastung, kleine Buchstaben auf kurze Entfernung erkennen zu können. Das Auge „verlernt“ die deutliche Fernsicht allmählich. In Ostasien, in Ländern wie China, Japan und Singnapur, in denen Kinder viel stärker als bei uns gefordert werden gute Schulnoten zu erzielen, müssen schon jetzt 80 bis 90 Prozent aller Schulabgänger eine Brille tragen. Dieser Trend zeigt sich inzwischen auch in Amerika, Europa und Deutschland. Ein Grund mehr darauf zu achten, das Kinder nicht ständig davon abgehalten werden, ihrem wahren „Job“ nachzugehen: spielend zu lernen.