Circa vier Prozent aller Neugeborenen, kommen mit einer Reifestörung der Hüfte, der sogenannten Hüftdysplasie zur Welt. Dabei sind die kleinen Hüftgelenke noch nicht vollständig ausgebildet, so dass die Hüftgelenkspfanne zu flach ist, um den Hüftgelenken ausreichend Halt bieten zu können. Verschiebt sich in diesem Alter der Hüftknochen und stabilisiert sich an der falschen Stelle, führt das spätestens im Erwachsenenalter zu schmerzhaften Problemen, da die Gelenke die falsche, nicht dafür ausgelegte Stelle des Knochens belasten und abnutzt. Um es nicht erst so weit kommen zu lassen, sollte bei Verdacht auf eine Hüftstörung zügig ein Arzt aufgesucht werden, da sich Hüftreifestörungen bei Babys noch relativ einfach beheben lassen. Besonders bei Mehrlingsgeburten oder falscher Beckenlage treten diese Fehlbildungen gehäuft auf. Außerdem sind Mädchen rund fünfmal öfter betroffen, als Jungen. Um Langzeitfolgen zu verhindern, müssen betroffene Kinder in eine Position gebracht werden, die sie auch im Mutterleib hatten, während die Hüften „nachreifen“. Dafür bekommen sie eine Schiene, die sie über längere Zeit tragen müssen. Begeistert sind die meisten Eltern davon nicht, da es ihnen natürlich schwer fällt, ihr Kleines so eingezwängt zu sehen. Trotzdem sollten sie das nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ein vorzeitiger Verschleiß der Hüfte ist letztlich wesentlich schmerzhafter und schwerer zu „reparieren“, als die nötige mehrmonatige Einschränkung durch eine Hüftschiene.