Archiv der Kategorie: Politik

Infos zum Kinderbetreuungsgeld

Kinderbetreuung kostet oft viel Geld. Um Eltern den Wiedereinstieg in das Berufsleben zu erleichtern, zahlt der Staat seit 2010 ein Kinderbetreuungsgeld. Das Geld kann für die Kosten von Kindertagesstätten, Spielgruppen oder die Bezahlung von Tagesmüttern verwendet werden. Je nach Voraussetzung können die Eltern zwischen dem einkommensabhängigen, oder dem pauschalen Kinderbetreuungsgeld wählen. Das einkommensabhängige kommt für alle in Frage, die vor der Geburt des Kindes mindestens sechs Monate lang versicherungspflichtig gearbeitet haben. Ist das nicht der Fall, kann ein pauschaler täglicher Zuschuss von bis zu 33 Euro beantragt werden. Bei der pauschalen Variante variiert die Höhe des täglichen Beitrags, in Korrelation zur Gesamtbezugsdauer. Beim einkommensabhängigen Kinderbetreuungsgeld dagegen erhält ein Elternteil 80 Prozent, maximal jedoch 66 Euro pro Tag, von den zuletzt erzielten Einkünften aus Arbeit. Da es innerhalb der beiden Systeme noch unterschiedliche Varianten gibt – zum Beispiel betreffend der Zuverdienstgrenze, oder bei Mehrlingsgeburten – lohnt sich die Nutzung des Kinderbetreuungsgeld-Vergleichsrechner, auf der Webseite des Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend. Auch eine individuelle Beratung, zum Beispiel bei der zuständigen Krankenkasse, ist in jedem Fall empfehlenswert, da es etliche Vorgaben, Begrenzungen und Ausnahmen zu beachten gilt. Wird eine der geforderten Bedingungen nicht erfüllt, kann das Betreuungsgeld halbiert, oder komplett abgelehnt werden. So nutzt die Regierung den Zuschuss beispielsweise, um die Einhaltung der Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen zu forcieren, deren korrekte Durchführung zu den Bedingungen für den Erhalt des Betreuungsgeldes gehört. Auch wenn die finanzielle Unterstützung der Kleinkindbetreuung begrüßenswert ist, aufgrund der vielen zu beachtenden Parameter ist das Kinderbetreuungsgeld mit einem hohen bürokratischen Aufwand verbunden, für die Eltern besser auf die angebotene Beratungshilfe nicht verzichten sollten.

Projekt: Kinderbetreuung am Bauernhof

Der Bedarf an Kinderbetreuung steigt stetig und kann durch die bestehenden Kindertageseinrichtungen nicht mehr gedeckt werden. Vor allem in den ländlichen Gebieten, mit weniger als 5000 Einwohnern, lohnt sich für die Verantwortlichen die Einrichtung von Kindergärten und Kinderkrippen nicht, oder nur zeitlich begrenzt. Das ändert jedoch nichts daran, dass immer mehr Eltern dringend nach einer Tagesbetreuung für ihr Kind suchen. Deshalb ist gerade dort eine behördliche Unterstützung flexibler Kinderbetreuung, beispielsweise durch Tagesmütter- und Väter, immens wichtig. Mit einem neuen EU-Programm, dem Projekt „Kinderbetreuung am Bauernhof„, sollen jetzt gezielt Bauern und Bäuerinnen motiviert werden, die Kinderbetreuung als Alternative oder Zusatzerwerb zu überdenken. Die Arbeit kann direkt auf dem jeweiligen Landgut ausgeübt werden und so zugleich das Informationsdefizit vieler Kinder über Natur und Landwirtschaft ausgleichen. Mit einer, den Umständen angepassten Ausbildung, sollen die Bewerber das dafür notwendige Wissen und Können vermittelt bekommen. Das Ziel des Projekts ist ein neuer, konkreter Beruf, als „Tagesvater/Tagesmutter Bauernhof“.

Kindertagesheimstatistik veröffentlicht

Um endlich einen korrekten Vergleich zwischen den einzelnen Angeboten der Tagespflege vornehmen zu können, hat das Institut für Familienforschung Österreich jetzt eine umfassende Studie durchgeführt. Sie beinhaltet die Kindertagesheimstatistik von 2009 und 2010, die zugehörigen Gesetze der einzelnen Bundesländer und die daraus erwachsenden gesellschaftlichen und finanziellen Rahmenbedingungen. Dies wurde notwendig, da sich die Länder bisher nicht auf einheitliche Richtlinien einigen konnten, obwohl die Kinderbetreuung, gerade für die Unter-Drei-Jährigen, immer mehr an Bedeutung gewinnt. Seit 1995 hat sich die Betreuungsquote von nur 4,6 auf 19 Prozent erhöht und damit vervierfacht. Auch für Drei- bis Sechsjährige stieg der Betreuungsbedarf rapide. Inzwischen werden in Österreich über 93 Prozent aller Kinder in diesem Alter außerfamiliär betreut. Die Qualität der einzelnen Betreuungsangebote schwankt allerdings sehr, so dass sich das Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend langfristig nicht auf der Datenerfassung ausruhen kann. Will sie eine bessere Förderung der Kinder bereits im Vorschulalter erreichen, wird die Regierung nicht umhin kommen, einheitliche Rahmenbedingungen für die Kleinkinderbetreuung zu schaffen.

Ausweitung des Betreuungsverbots geplant

Für Tagesmütter nur unter sehr speziellen Umständen relevant, ist eine neue geplante Regelung der Regierung. Diese will das Betreuungsverbot erweitern, wie jetzt die Innenministerin, Johanna Mikl Leitner, von der ÖVP, in einem Interview mit der „Kronen Zeitung“, bekannt gab. Dabei geht es um die Ausweitung eines möglichen Betreuungsverbot für Familienangehörige, die bereits wegen Gewalttaten auffällig geworden sind. Damit soll die Gefahr von Gewalttaten in Familien und vorrangig gegenüber Kindern, verringert werden. Eine Kommission verschiedener Institutionen und Politikern hat sich, nach Angaben der Ministerin, für eine solche Verschärfung ausgesprochen. Anlass für die Forderung war die Tat eines Vaters, der am 25. Mai 2012 seinen siebenjährigen Sohn erschossen hat. Bereits damals hatte die Frauenministern der SPÖ, Gabrielle Heinisch Hosek, ein strengeres Betreuungsverbot gefordert. Ob die geplante Ausweitung des Betreuungsverbots angemessen ist, müssen sicherlich Experten für Gewalt in Familien entscheiden. Eine einzelne Tragödie jedoch als Anlass oder gar als Grund für eine Gesetzesverschärfung vorzuschieben, ist schlicht schwachsinnig. Weder folgt daraus ein für die Allgemeinheit notwendiger Handlungsbedarf, noch lassen sich dadurch Tragödien, wie die oben genannte, verhindern.

Regierung fördert Qualitätsstandards der Tagesmütter

Ein qualitativ und quantitativ ausreichendes Angebot an Möglichkeiten der Kinderbetreuung, ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Die Erwerbschancen von Eltern hängen vor allem davon ab, ob die Betreuung ihrer Kinder gesichert werden kann. Dazu kommt, dass sich durch eine außerfamiliäre Kinderbetreuung auch die Kenntnisse und Fähigkeiten der Kleinen erweitern, was sich positiv auf die weitere Entwicklung auswirkt. Das hat inzwischen auch die Österreichische Regierung erkannt. Um einen möglichst hohen Qualitätsstandard der Kinderbetreuung durch Tagesmütter zu erhalten, hat das Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend ein sogenanntes Ausbildungscurriculum für Tagesmütter und Tagesväter erarbeitet. Darin werden die gewünschten Erfahrungen und Kenntnisse zusammen gefasst, die Kinderbetreuer vorweisen können sollten. Durch diesen vorgegebenen Standard soll eine einheitlich hohe Ausbildungsqualität bei Tagesmüttern- und Vätern erzielt werden. Ein eigens dafür erstelltes Gütesiegel wird zusätzlich, als positive Verstärkung, die hohe Qualität der Lehrgänge hervorheben, die den staatlichen Vorgaben entsprechen.