Archiv der Kategorie: Politik

Tagesmütter und die Haftpflichtversicherung

Eltern haften zwar für ihre Kinder, jedoch nicht unter allen Umständen. Betreut eine Tagesmutter Kinder in den Wohnräumen der Eltern, so greift die Haftpflichtversicherung der Eltern nicht immer, wenn ein entstandener Schaden durch Unaufmerksamkeit der Tagesmutter entsteht, die für diese Zeit die Aufsichtspflicht hatte. Auch eine eventuell vorhandene Haftpflichtversicherung der betreffenden Tagesmutter muss nicht automatisch für einen solchen Schaden eintreten, wenn dieser in Ausübung ihrer beruflichen Tätigkeit entstanden ist. Um eine persönliche Schadenshaftung zu vermeiden, sollten Eltern deshalb auch die Haftungsfrage vor dem Beginn der Kinderbetreuung durch eine Tagesmutter oder einen Tagesvater abklären. Auch eventuelle Unfallfolgen müssen rechtzeitig abgesichert werden. Sind Tagesmütter in Österreich bei der staatlichen Jugendhilfe registriert, sind sie und die von ihnen betreuten Kinder automatisch in der gesetzlichen Unfallversicherung versichert. Der Versicherungsschutz fehlt allerdings, wenn die Kindertagespflege ohne öffentlich geförderte Träger stattfindet. Dann ist dringend eine private Unfallversicherung durch die Eltern angeraten, die auch die Betreuung der Kinder durch Dritte mit einschließt.

Sozialschwache Kinder und die Sommerferien

Armut grenzt aus. In Deutschland hat der Kinderschutzbund ermittelt, dass rund drei Millionen Kinder aus Armutsgründen in den Sommerferien nicht wegfahren können. Damit Kinder sozial schwächerer Familien nicht „abgehängt“ werden, fordert der Präsident des Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, eine staatliche Unterstützung für Kinder, deren Eltern auf Hartz-IV angewiesen sind. So sollte es im Sommer, speziell für Urlaubs- und Ferienangebote, eine zusätzliche Zahlung von 300 Euro geben. Heinz Hilgers argumentiert damit, dass Familienurlaub eine „gemeinsame Identität“ schaffe und auch Kinder den Erholungseffekt bräuchten. „Davon zehren viele das ganze Jahr über. Fällt dies weg, ist der Zusammenhalt vor allem von wirtschaftlich schwachen Familien gefährdet“ Zu den größten Problemen von Armut gehört die Ausgrenzung, da Betroffene aus Kostengründen auf viele Aktivitäten verzichten müssen, die für andere selbstverständlich sind. Gerade Kinder leiden sehr darunter, da sie die Einschränkungen die ihnen so auferlegt werden, nicht verstehen können. Eine finanzielle Hilfe für Freizeitangebote im Sommer, könnten für Kinder die Folgen der Armut etwas eingrenzen.

Deutschland: Maserninfektionen steigen stark an

Die Zahl der Maserninfektionen hat sich in Deutschland so stark erhöht, dass Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr inzwischen mit einer Pflichtimpfung für Kinder droht. „Es ist verantwortungslos, wenn Eltern ihre Kinder nicht impfen lassen“, erklärt der Minister, bei einem Interview mit der „Bild“. So erkrankten im ersten Halbjahr 900 Kinder an Masern, mehr als fünfmal so viel, wie 2012. Während die Masern in Ländern wie den USA oder Skandinavien durch Impfung fast ausgerottet sind, erhöht sich in Deutschland die Zahl der Erkrankungen. Vor allem in Berlin und Bayern verweigern viele Eltern ihren Kindern die Masernimpfung, oder lassen sie nur einmal impfen. Lebenslang hält der Impfschutz allerdings nur, wenn ein Kind, im Abstand von rund sechs Jahren, zweimal geimpft wird. Der Grund für die Impfträgheit liegt in der Angst vor eventuellen Impfschäden. Diese sind jedoch so selten, besonders im Vergleich mit den möglichen Folgen einer Erkrankung, wie beispielsweise Hirnhaut- oder Lungenentzündung, dass sie die Impf-Verweigerung nicht rechtfertigen kann. Deshalb wird das Bundesgesundheitsministerium, falls die Impfrate nicht steigt, die Möglichkeit einer Pflichtimpfung prüfen.

Kinderbetreuung: EU mahnt Österreich

Die Europäische Union hat jetzt Österreich, neben weiteren EU-Mitgliedstaaten, dazu aufgefordert, endlich mehr Plätze für die Kinderbetreuung zur Verfügung zu stellen. Noch immer sehen die Verantwortlichen große Differenzen zwischen dem Angebot an Betreuungsplätzen und der Nachfrage. Wie die EU-Justizkommissarin Viviane Reding erklärte, bedarf es mehr Anstrengungen seitens der Landesbehörden auf diesem Gebiet, wenn sie das anvisierte Beschäftigungsziel erreichen wollen. Reding: „Die Mitgliedstaaten müssen sich dahinterklemmen, wenn sie das Beschäftigungsziel von 75 Prozent, auf das sie sich verpflichtet haben, verwirklichen wollen.“ Bis 2020 haben die einzelnen Länder dafür Zeit. Bisher verfügen jedoch nur acht Mitgliedstaaten der EU über eine ausreichende Zahl an Angeboten zur Kinderbetreuung. Geplant ist, dass für mindestens 90 Prozent der Kinder zwischen drei und sechs Jahren, sowie für 33 Prozent aller Kinder unter drei Jahren, Betreuungsangebote vorhanden sind. Bisher haben dies jedoch erst Belgien, Spanien, Frankreich, Dänemark, die Niederlande, Slowenien, Schweden und Großbritannien erreicht.

UNICEF kritisiert Diskriminierung behinderter Kinder

Das Kinderhilfswerk UNICEF kritisiert, dass weltweit noch immer behinderte Kinder um ein Vieles häufiger gemobbt, diskriminiert und ausgegrenzt werden, als gesunde Kinder. Das Problem wird durch die Regierungen der einzelnen Länder noch forciert. Statt Unterstützung für Eltern mit behinderten Kindern, wird oftmals als „einzige Lösung“ eine Heimunterbringung angeboten. Das verhindert die notwendige Förderung dieser Kinder und reduziert sie auf ein logistisches „Problem“ der Gesellschaft. Notwendig sei dagegen, der Abbau körperlicher, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Barrieren, um die Integration Behinderter zu verbessern. Gerade in Entwicklungsländern werden Behinderungen durch Mangelernährung und fehlende medizinische Hilfe noch forciert. Da sie vielerorts nur als Belastung empfunden werden, ist die Hilfsbereitschaft ihnen gegenüber nur gering. Betroffen von der, teils viele Lebensbereiche umfassenden Diskriminierung, sind aber nicht nur behinderte Kinder in ärmeren Ländern. Auch in Industriestaaten mit einem durchschnittlich hohen Lebensstandard, sind Kinder mit Behinderungen wesentlich häufiger Opfer von Gewalt und schwerer Diskriminierung. Nach veralteten Schätzungen gibt es weltweit mindestens 93 Millionen Kinder, die zusätzlich unter den gesellschaftlichen Folgen ihrer Behinderung leiden. UNICEF hält diese Zahl aber für überholt und geht von wesentlich höheren Opfer-Zahlen aus.