Immer mehr Krankheiten können schon bei vorgeburtlichen Untersuchungen festgestellt werden. War die embryonale Diagnostik noch vor 50 Jahren auf einfache Ultraschallbilder beschränkt, können inzwischen mit Blut- und Fruchtwasseruntersuchungen etliche Anomalien, wie Fehlbildungen oder das Down-Syndrom angezeigt werden. Ist alles in Ordnung, beruhigen die Untersuchungen die Eltern. Wird jedoch eine mögliche Fehlentwicklung festgestellt, müssen die potentiellen Eltern entscheiden, ob sie die Schwangerschaft abbrechen, oder die Folgen für sich und das Kind in Kauf nehmen wollen. Erschwert wird die Entscheidung dadurch, dass ein positiver Befund nicht sicher bedeutet, dass das Kind wirklich geschädigt ist. Andererseits sind auch fehlende Symptome kein Garant für die Gesundheit eines Kindes. Empfehlenswert ist es, dass sich werdende Eltern vor diesen Untersuchungen schon genau überlegen, wie sie im Falle einer schlechten Nachricht reagieren wollen. Wissen sie schon vorher, dass ein Schwangerschaftsabbruch für sie nicht in Frage kommt, müssen sie auch nicht alle vorgeburtlichen Untersuchungen durchführen lassen. Das verringert den Stress während der Schwangerschaft und gegebenenfalls spätere Schuldgefühle.