Die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe (AGJ) hat ermittelt, dass rund ein Drittel aller Kinder Gefahr läuft, irgendwann süchtig zu werden. Als Grund dafür gaben sie an, dass Kinder heute unter Bedingungen aufwachsen, die als extrem ungerecht empfunden werden. Während es zwei Drittel der Kinder besser geht, als das je zuvor in der Geschichte möglich war, leiden ein Drittel aller Kinder unter ärmlichen Lebensverhältnissen. „Die Schere geht immer weiter auseinander“, erläutert die Vorsitzende der AGJ, Karin Böllert. „Kinder und Jugendliche, die einmal abgekoppelt sind, haben kaum Chancen, in der Gesellschaft Fuß zu fassen“. Vor allem der Unterschied zwischen ihrem und dem Leben der Kinder besser verdienender Eltern, macht vielen jungen Menschen zu schaffen und erhöht die Gefahr, sich in Ausgleichsbefriedigungen, mit süchtig machenden Genussmitteln zu flüchten. Das Risiko einer Suchtgefahr steigt nachweisbar durch bestimmte Lebensumstände. Dazu gehören vor allem Armut der Eltern, ein niedriges Bildungsniveau der Familie oder Arbeitslosigkeit der Eltern. Am häufigsten davon betroffen sind Alleinerziehende, oder Kinder mit Migrationshintergrund. Kein Land könne sich so viele Kinder mit schlechteren Startchancen leisten. Deshalb forderte die AGJ-Vorsitzende dazu auf, sich gezielt um die Förderung der sogenannten Bildungsverlierer zu kümmern. Trotz staatlicher Maßnahmen bietet allerdings die Förderung durch die Eltern die beste Chance für Kinder, ihr späteres Leben erfolgreich und glücklich zu meistern.