Archiv der Kategorie: Wissenswertes

Kleinkinder: Heikle Esser (Teil 1)

Die Umgewöhnung auf feste Nahrung, ist bei manchen Kindern schwierig. Viele von ihnen verweigern jegliches Essen, mit fester Konsistenz. Vor allem mit dem Geschmack von Gemüse können sich Kinder oft nur schwer anfreunden. Rund 20 Prozent aller Schulanfänger gelten inzwischen als „schwierige“ Esser, wie eine Untersuchung der Stiftung Kindergesundheit aus München aufzeigt. Am häufigsten klagen heutige Eltern darüber, dass ihre Kinder als warme Mahlzeit nicht viel mehr als Spaghetti mit Tomatensoße akzeptieren. Wie Kinderpsychologen herausfanden, beginnen die Problem schon mit dem Abstillen. Demnach entwickeln Kinder schnell ein selektives Essverhalten, wenn sie merken, dass sie ihre Eltern durch quengeln dazu bringen können, ihre diesbezüglichen Wünsche zu erfüllen. Verpassen Eltern es, hier rechtzeitig gegenzusteuern, müssen sie sich unter Umständen jahrelang mit den Folgen früher Inkonsequenz herumschlagen. „Vorübergehende Fütterprobleme sind im Säuglings- und Kleinkindalter häufig, ohne dass eine ernsthafte Störung vorliegt“, erklärt der Kinder- und Jugendarzt Professor Berthold Koletzko. „In den ersten beiden Lebensjahren klagen 15 bis 25 aller Eltern über leichtere bis mittelschwere Fütterprobleme, der Anteil schwerer Fütterprobleme liegt zwischen drei und zehn Prozent“. Gerade in diesem Alter müssen sie aber an möglichst viele verschiedene Speisen herangeführt werden, um sich später abwechslungsreich und gesund zu ernähren. Koletzko: „Viele Eltern lassen den richtigen Moment für das gemeinsame Essen ungenutzt verstreichen und verpassen damit die beste Phase, gute Essgewohnheiten zu etablieren.“ Die Probleme fangen damit an, dass 80 bis 95 Prozent aller Kleinkinder viel zu lange Flaschenkost und Brei erhalten. Noch im Alter von zwei Jahren, erhalten 23-33 Prozent aller Kinder noch Breikost, obwohl dies schon ab dem vollendeten ersten Lebensjahr überflüssig ist. Zu diesem Zeitpunkt können Kinder fast alles essen und so sollten sie auch ernährt werden, um spätere Essstörungen zu vermeiden. Lediglich sehr harte Lebensmittel, wie beispielsweise Nüsse, oder auch Rohmilchprodukte, sollten in diesem Alter noch nicht angeboten werden.

Durchbruch bei der Behandlung von ADHS?

Eine Trendwende in der Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist, laut dem Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), zu verzeichnen. Erstmals seit 20 Jahren gibt es eine leichte Senkung der Menge der gegen ADHS verschriebenen Medikamente. So sank die Behandlung mit Methylphenidat, dem Wirkstoff der in Ritalin enthalten ist, in den letzten beiden Jahren um rund zwei Prozent, von insgesamt 1839 auf 1803 Kilogramm. Noch zwischen 2001 und 2011 hatte sich die verbrauchte Menge verdreifacht. Ein „echter Abwärtstrend“ ist zwar noch nicht sichtbar, doch der Rückgang lässt auf einen „kritischeren Umgang mit Methylphenidat“ hoffen. Auch die Techniker Krankenkasse (TK) bestätigte, dass wieder weniger Kinder mit dem ADHS-Medikament Ritalin behandelt werden. So zeigen die Patientendaten der bei der TK Versicherten, dass die Anzahl der Kinder die Ritalin erhalten, bundesweit um 3,4 Prozent gesunken ist, während es in den Jahren vor 2009 noch eine Steigerung um rund 32 Prozent gab. „Offenbar ist die Vorsicht bei einer medikamentösen Behandlung von ADHS gewachsen“, erläuterte die Expertin der TK, Edda Würdemann. Die Behandlung von ADHS war seit der Debatte um die oft nicht erkannte Aufmerksamkeitsstörung bei Kindern 1990, so rapide angestiegen, dass neben verbesserten Diagnosemöglichkeiten auch von einer Überreaktion ausgegangen werden kann. Da Ritalin jedoch, wie alle Medikamente, auch Nebenwirkungen hat, sollte es nur verabreicht werden, wenn dies unumgänglich ist. So kann Ritalin, Schlaf- und Appetitlosigkeit, Angstzustände und Wachstumsstörungen verursachen. Deshalb wurden die Vorgaben für eine Verschreibung des Medikamentes vor drei Jahren verschärft. ADHS ist eine Aufmerksamkeitsstörung, die hauptsächlich bei Kindern und Jugendlichen auftritt und es ihnen erschwert, sich beispielsweise in der Schule zu konzentrieren. Die betroffenen Kinder haben einen überdurchschnittlichen Bewegungsdrang und sind leicht ablenkbar. Als Ursache für ADHS werden, neben genetischen Dispositionen, auch Umwelteinflüsse vermutet.

Stress kann eine gewünschte Schwangerschaft verzögern

Stress kann eine gewünschte Schwangerschaft stärker verzögern, als bisher angenommen. Sogar das Risiko von Unfruchtbarkeit steigt durch zu viel Stress. Das ergab eine US-Studie, die jetzt in der Fachzeitschrift „Human Reproduction“ veröffentlicht wurde. Bei einem hohen Stresspegel sinkt die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden um 29 Prozent, im Vergleich mit Frauen, die nicht unter Stress litten. Auch war bei gestressten Frauen die Gefahr unfruchtbar zu sein ungefähr doppelt so groß. Verglichen wurden die Ergebnisse von 401 Frauen, die trotz regelmäßigem ungeschützten Verkehr über zwölf Monate lang nicht schwanger wurden. Die Frauen waren zwischen 18 und 40 Jahren alt. 347 von ihnen, das entspricht 87 Prozent, wurden in dieser Zeit schwanger. 54 Frauen gelang dies nicht. Frauen mit Kinderwunsch sollten deshalb stresslösende Techniken, wie beispielsweise Yoga, Meditation oder ein sogenanntes Achtsamkeitstraining absolvieren. Das kann sich wesentlich stärker positiv auswirken, als diverse Medikamente. Bereits frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass Entspannung und Zufriedenheit förderlich für eine Schwangerschaft sind.

USA: Autismusfälle häufen sich

Die Zahl der Schulkinder in den USA, die unter Autismus leiden, ist in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Inzwischen hat durchschnittlich eines von 68 Schulkindern „autistische Züge“, wie eine Auswertung der nationalen Gesundheitsdaten von Kindern und Jugendlichen ergab. Im Vergleich mit der einige Jahre zuvor ermittelten Rate, entspricht das einer Steigerung von rund 30 Prozent. Zudem gibt es einen erheblichen geschlechterspezifischen Unterschied. So sind Jungen rund fünfmal häufiger davon betroffen, als Mädchen. Autismus ist eine Störung der Entwicklung sozialer Fähigkeiten die, je nach Schwere, von leichten Auffälligkeiten im Verhalten bis hin zu einer Schwerstbehinderung ausgeprägt sein kann. Das Zentrum für Gesundheitsschutz und Prävention (CDC), das die Auswertung veröffentlichte, hat bisher keine Erklärung für den rasanten Anstieg von Autismusfällen bei Kindern gefunden. Es versicherte jedoch, dass der Anstieg nicht durch eine Änderung der Datenerhebung oder Auswertung verursacht werden konnte. Festgestellt wurde auch, dass die meisten Diagnosen erst bei über-vierjährigen Kindern erfolgt. Das führt zu einer verspäteten Förderung, was unnötige motorische und sprachliche Defizite verursacht. Vertreter der Organisation der Pädiatrie forderten deshalb eine frühere Untersuchung von Kleinkindern und bessere Aufklärung von Eltern und Erziehern.

Papst gründet Expertenkommission gegen Pädophilie

Um zukünftig sexuelle Übergriffe auf Kinder zu verhindern, hat Papst Franziskus eine Expertenkommission zum Schutz von Kindern eingerichtet. Ziel der achtköpfigen Gruppe ist es, einen Leitfaden zur Aufklärung und Vorbeugung von Pädophilie innerhalb der Kirche zu erstellen. Der Kommission gehören neben Kirchenvertretern auch erfahrene Laien, Frauen und Psychologen an, wie beispielsweise die Jugendpsychiaterin Catherine Bonnet oder Marie Collins, die sich seit langem für die Opfer sexueller Übergriffe durch Priester engagiert. Auch ein Anwalt, der die Möglichkeiten der strafrechtlichen Ahndung ausloten soll und der Bostoner Erzbischof, Sean Patrick O’Malley, wurden in die Expertenkommission berufen. Schon Ende 2013 hatte ein Sprecher des Vatikan die Zusammenstellung einer solchen Kommission angekündigt, um das in den vergangenen Jahren verlorene Vertrauen zurück zu gewinnen, nachdem etliche Missbrauchsfälle durch Kirchenmitarbeiter bekannt geworden waren. Besonders die aufgedeckte Vertuschung durch die Kurie hatte die Mitglieder erschüttert und zu einer unerwartet großen Austrittswelle geführt.