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Übergewicht bei Kindern

Obwohl die Zahl übergewichtiger Kinder jetzt auch in Mitteleuropa allmählich stagniert, steigt die Anzahl der extrem dicken Kinder weiter an. Bereits frühere Untersuchungen und Analysen des Übergewichts in den USA lassen vermuten, dass es auch bei einem Überangebot an Nahrungsmitteln eine genetisch bedingte Obergrenze für die Zahl derjenigen gibt, die zu dick werden können. Allerdings ist diese Obergrenze für Adipositas noch nicht erreicht. Deshalb steigt die Anzahl der Kinder, die unter gesundheitsgefährdender Dickleibigkeit leiden. „Die Deutlichkeit des Trends für Deutschland und viele vergleichbare Länder wie die Schweiz, Frankreich, die USA oder Australien hat uns selbst erstaunt“, erklärte der Ulmer Wissenschaftler Martin Wabitsch, der verschiedene Einzelstudien aus mehreren Industrieländern analysierte. Untersucht wurden vor allem die Daten der Schuleingangsuntersuchungen. Diese zeigte eine leichte Verbesserung, vor allem bei Mädchen im Vorschulalter. Als „erschreckend“ bezeichneten die Wissenschaftler dagegen das hohe Niveau, auf dem sich die Fettleibigkeit eingependelt hat. Wabitsch: „Die dauernde weitere Gewichtszunahme unserer Kinder scheint gestoppt, aber wir haben bereits ein erschreckendes Niveau erreicht“. Im Vergleich mit 1980 gibt es inzwischen circa dreimal so viele übergewichtige Kinder und diese haben heute eine doppelt so große Fettmasse, wie noch vor 25 Jahren.

Kinder kommen immer früher in Kontakt mit Internet und Smartphones

Internet und Smartphones gehören zunehmend auch für die Jüngsten schon zum normalen Leben. Inzwischen nutzen 20 Prozent aller Sechs- bis Siebenjährigen regelmäßig Smartphones. Fast 40 Prozent von ihnen surfen gewohnheitsmäßig im Internet. In der Gruppe der acht- bis neunjährigen Kinder sind es, mit 76 Prozent, sogar schon mehr als drei Viertel und ab einem Alter von zehn Jahren sind mit 94 Prozent so ziemlich alle Kinder im Internet aktiv. Wie eine Umfrage des Branchenverbands Bitcom zeigt, verbringen Kinder in diesem Alter täglich etwa 22 Minuten im Netz. Ab dem 16. Lebensjahr liegt die Surfzeit dagegen schon bei knapp zwei Stunden. „Die meisten Jugendlichen gehen im Internet sorgsam mit persönlichen Informationen um“, erklärt der Präsident von Bitcom, Dieter Kempf. Demnach geben 88 Prozent der Befragten in dieser Altersgruppe an darauf zu achten, nicht zu persönliche Informationen über sich ins Netz zu stellen. Allerdings beginnt der Einstieg in soziale Netzwerke im Schnitt bereits mit zehn oder elf Jahren. In dieser Zeit besitzen die meisten Kinder ihr eigenes Smartphone und andere Optionen, um online zu gehen. In dieser Zeit fehlt es ihnen noch am nötigen Bewusstsein für die Gefahren einer allzu freizügigen Datenfreigabe. Entsprechend wichtig sind, bei Kindern dieses Alters, regelmäßige Kontrollen und Gespräche über den richtigen Umgang mit persönlichen Daten.

Kleinkinder: Heikle Esser (Teil 2)

Um Kindern die Gewöhnung an abwechslungsreiche und gesunde Nahrung zu erleichtern, haben Pädagogen, Kinderärzte und Ernährungspezialisten ein Netzwerk „Gesund ins Leben“ gebildet, dass sich die Förderung gesunder Lebensweisen schon im Kindesalter zur Aufgabe gemacht hat. Hier finden Eltern wichtige Hinweise und Handlungsempfehlungen, die ihnen dabei helfen, ihre Kinder zu einem gesunden Lebensstil zu erziehen. Das ist weniger schwer, als es klingt. Untersuchungen haben gezeigt, das kleine Kinder bis zu einem Alter von zwei Jahren besonders empfänglich für neue Geschmackserfahrungen sind. Deshalb müssen Eltern sich bemühen, ihre Kinder im zweiten Lebensjahr an möglichst viele verschiedene Lebensmittel zu gewöhnen. In dieser Zeit sollte ihnen auch der Spaß am entdecken und probieren neuer Speisen nahe gebracht werden. Am einfachsten gelingt das, wenn Eltern zulassen, dass Kinder in diesem Alter auch ausprobieren, wie die verschiedenen Lebensmittel vor und nach der Zubereitung riechen, schmecken und sich anfühlen. Je mehr Kinder in die Vorbereitung einer Mahlzeit eingebunden werden, umso freiwilliger essen sie neue, unbekannte Speisen. Ihr Neugier kann man auch wecken, indem die Speisen kindgerecht und appetitlich angerichtet werden. Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist zudem die Vorbildfunktion der Eltern. Ihr Essverhalten wird sich stärker auf die späteren Gewohnheiten eines Kindes auswirken, als den meisten Menschen bewusst ist. Kinder- und Jugendarzt Professor Berthold Koletzko empfiehlt deshalb, regelmäßige, klar strukturierte Mahlzeiten, ohne Störungen durch Fernsehen oder ablenkende Handygespräche. Das hilft nicht nur, sich an feste Essenszeiten zu gewöhnen. Koletzko: „Die Familienmahlzeit bietet die beste Gelegenheit dafür, entspannt miteinander zu reden. Man beschäftigt sich mit den Kindern, man kann ihnen Zuwendung geben.“ Zudem lernen Kinder auf diese Art auch, dass Appetit oder beginnender Hunger nicht sofort befriedigt werden muss. Insbesondere die fast überall bestehende Möglichkeit, Essgelüste auch unterwegs überall zu befriedigen, sehen viele Ernährungswissenschaftler als Ursache für die wachsende Zahl an Übergewichtigen. Auch kalorienreiche Getränke, wie Milch und Limonade, dürfen nicht ständig zur Verfügung stehen. Beachtet werden muss außerdem, dass Lebensmittel keine Belohnung sind, weil damit die falschen Signale gesetzt und Essen als Ersatzbefriedigung anerzogen wird.

Kleinkinder: Heikle Esser (Teil 1)

Die Umgewöhnung auf feste Nahrung, ist bei manchen Kindern schwierig. Viele von ihnen verweigern jegliches Essen, mit fester Konsistenz. Vor allem mit dem Geschmack von Gemüse können sich Kinder oft nur schwer anfreunden. Rund 20 Prozent aller Schulanfänger gelten inzwischen als „schwierige“ Esser, wie eine Untersuchung der Stiftung Kindergesundheit aus München aufzeigt. Am häufigsten klagen heutige Eltern darüber, dass ihre Kinder als warme Mahlzeit nicht viel mehr als Spaghetti mit Tomatensoße akzeptieren. Wie Kinderpsychologen herausfanden, beginnen die Problem schon mit dem Abstillen. Demnach entwickeln Kinder schnell ein selektives Essverhalten, wenn sie merken, dass sie ihre Eltern durch quengeln dazu bringen können, ihre diesbezüglichen Wünsche zu erfüllen. Verpassen Eltern es, hier rechtzeitig gegenzusteuern, müssen sie sich unter Umständen jahrelang mit den Folgen früher Inkonsequenz herumschlagen. „Vorübergehende Fütterprobleme sind im Säuglings- und Kleinkindalter häufig, ohne dass eine ernsthafte Störung vorliegt“, erklärt der Kinder- und Jugendarzt Professor Berthold Koletzko. „In den ersten beiden Lebensjahren klagen 15 bis 25 aller Eltern über leichtere bis mittelschwere Fütterprobleme, der Anteil schwerer Fütterprobleme liegt zwischen drei und zehn Prozent“. Gerade in diesem Alter müssen sie aber an möglichst viele verschiedene Speisen herangeführt werden, um sich später abwechslungsreich und gesund zu ernähren. Koletzko: „Viele Eltern lassen den richtigen Moment für das gemeinsame Essen ungenutzt verstreichen und verpassen damit die beste Phase, gute Essgewohnheiten zu etablieren.“ Die Probleme fangen damit an, dass 80 bis 95 Prozent aller Kleinkinder viel zu lange Flaschenkost und Brei erhalten. Noch im Alter von zwei Jahren, erhalten 23-33 Prozent aller Kinder noch Breikost, obwohl dies schon ab dem vollendeten ersten Lebensjahr überflüssig ist. Zu diesem Zeitpunkt können Kinder fast alles essen und so sollten sie auch ernährt werden, um spätere Essstörungen zu vermeiden. Lediglich sehr harte Lebensmittel, wie beispielsweise Nüsse, oder auch Rohmilchprodukte, sollten in diesem Alter noch nicht angeboten werden.

Lehrer besonders anfällig für Burnouts

Bildungswissenschaftler haben, nach einer Auswertung von Burnout-Erkrankungen, in Bezug auf verschiedene Berufsbranchen, mehr Schutz für Lehrer gefordert. Demnach leiden rund ein Drittel aller Lehrer unter dem Burnout-Syndrom oder anderen psychischen Problemen. In ihrem Gutachten zur „Psychischen Belastung und Burnout beim Bildungspersonal“ empfehlen sie, die Stressprävention und Aufklärung deutlich zu verbessern. Schon zum Studienbeginn für den Lehrerberuf sollten Auswahl- und Beratungsgespräche stattfinden, in denen auch die Eignung für die psychischen Anforderungen des Lehrerberufs geprüft wird. Auch Praktika müssten aus diesem Grund früher während des Studiums möglich sein. Die derzeitige Situation wird als „besorgniserregend“ eingestuft. Bei fehlender Reaktion auf die aktuell prekäre Lage, müsste mit großen Verlusten bei der Bildungsqualität gerechnet werden. Profitieren würden von einer Verbesserung der Lehrersituation nicht nur sie, sondern vor allem die Kinder. Denn wie schon in verschiedenen Untersuchungen und Test festgestellt wurde, ist die Menge und Qualität des vermittelten Unterrichtsstoffes umso besser, je motivierter die jeweiligen Lehrer sind. Dabei haben Fähigkeiten und Motivation von Lehrern einen größeren Einfluss auf den Erfolg der Lehrstoffvermittlung, als andere Faktoren, wie beispielsweise die Klassengröße, oder das Umfeld. Dementsprechend grundlegend wichtig ist die Verbesserung der Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen für Lehrer.