Archiv der Kategorie: Aktuelles

Tagesmütter und die Haftpflichtversicherung

Eltern haften zwar für ihre Kinder, jedoch nicht unter allen Umständen. Betreut eine Tagesmutter Kinder in den Wohnräumen der Eltern, so greift die Haftpflichtversicherung der Eltern nicht immer, wenn ein entstandener Schaden durch Unaufmerksamkeit der Tagesmutter entsteht, die für diese Zeit die Aufsichtspflicht hatte. Auch eine eventuell vorhandene Haftpflichtversicherung der betreffenden Tagesmutter muss nicht automatisch für einen solchen Schaden eintreten, wenn dieser in Ausübung ihrer beruflichen Tätigkeit entstanden ist. Um eine persönliche Schadenshaftung zu vermeiden, sollten Eltern deshalb auch die Haftungsfrage vor dem Beginn der Kinderbetreuung durch eine Tagesmutter oder einen Tagesvater abklären. Auch eventuelle Unfallfolgen müssen rechtzeitig abgesichert werden. Sind Tagesmütter in Österreich bei der staatlichen Jugendhilfe registriert, sind sie und die von ihnen betreuten Kinder automatisch in der gesetzlichen Unfallversicherung versichert. Der Versicherungsschutz fehlt allerdings, wenn die Kindertagespflege ohne öffentlich geförderte Träger stattfindet. Dann ist dringend eine private Unfallversicherung durch die Eltern angeraten, die auch die Betreuung der Kinder durch Dritte mit einschließt.

Kurzsichtigkeit vermehrt bei „Stubenhockern“

Kurzsichtigkeit entsteht, wenn die Augen oft zu lange auf nahe liegende Bilder gerichtet werden. Vor allem viele Stunden von dem Fernseher und dem PC, verringern die Sehkraft schon im Kindesalter. Inzwischen hat die Häufigkeit von Kurzsichtigkeit unter Kindern und Jugendlichen „epidemische Ausmaße“ angenommen, wie Mediziner kritisieren. Den Grund dafür sehen sie im Freizeitverhalten, dass zu stark auf sitzende Tätigkeiten, in geschlossenen Räumen, ausgerichtet ist. Auch wenn Kurzsichtigkeit teilweise vererbt wird, spielen Umweltfaktoren eine große Rolle. In einer aktuellen taiwanesischen Studie wurde über ein Jahr lang untersucht, wie sich das Spielverhalten von 333 Schülern auf ihre Sehkraft auswirkt. Augentests zum Beginn und dem Ende des Tests zeigte, dass diejenigen Schüler, die sich in den Pausen lieber drinnen aufhielten, wesentlich häufiger Kurzsichtigkeit entwickelten, als Kinder die ihre Freizeit lieber draußen verbrachten. Das bestätigt auch eine dänische Studie, die ergab, dass die Länge des Tageslichts Einfluss auf die Sehstärke hat. Diejenigen Kinder und Jugendliche, die weniger Zugang zu Tageslicht hatten, dass in Dänemark im Winter nur sieben Stunden täglich vorhanden ist, litten öfter unter Sehschwäche. Das legt nahe, dass nicht nur der Bewegungsmangel für Kinder zunehmend zum Problem wird, sondern das auch ihre Sehstärke davon abhängt, wie viel Zeit Kinder im Freien verbringen.

Neuer Diagnose-Test für kranke Kleinkinder entwickelt

Das Immunsystem von Kleinkindern muss erst „trainiert“ werden. Deshalb reagiert ihr Körper schon auf harmlose Bakterien, so dass Kleinkinder häufiger Fieber ohne erkennbare Ursache haben. Meist ist dabei das Fieber für das Kind gefährlicher, als dessen Ursache. Eine Behandlung der Ursache ist auch aufgrund der geringen Symptomatik oft nicht möglich. „Einige dieser Kinder haben schwere bakterielle Infektionen, die lebensbedrohlich sein können, aber die meisten haben eine Virusinfektion. Das Problem ist, zwischen beiden zu unterscheiden“, erklärt der Mediziner, Gregory Storch, von der Washington University in St. Louis. Viele Kinder werden bei hohem Fieber oft vorbeugend mit Antibiotika behandelt. Das hat allerdings auch Nebenwirkungen und die Gefahr einer Antibiotikaresistenz steigt mit jeder Anwendung. Dem Forscherteam um Gregory Storch ist es jetzt gelungen einen Bluttest zu entwickeln, mit dem sich unterscheiden lässt, ob den Symptomen eine Viren- oder eine Bakterienindizierte Erkrankung zugrunde liegt. Dadurch lässt sich leichter erkennen, ob es sich um eine Infektion handelt, die behandelt werden muss, oder ob es ausreicht, das Fieber zu senken. Die Zuverlässigkeit des neuen Tests liegt mit 90 Prozent weit über dem bisheriger Verfahren. Es sind noch weitere, bestätigende Untersuchungen nötig, bis der Bluttest offiziell zur Diagnostik verwendet werden darf. Die bisherigen Ergebnisse lassen hoffen, dass dies recht bald der Fall sein wird.

Folgen bei zu wenig Babyschlaf

Regelmäßig und ausreichende Schlafenszeiten, sind für die geistigen Fähigkeiten von Kindern maßgeblich wichtig. Das ergab eine britische Langzeitstudie, bei der die Entwicklung von rund 11.200 Kindern über mehr als zehn Jahre verfolgt wurde. Dafür wurde die Leistungsfähigkeit der Kinder getestet und mit ihrem Schlafverhalten verglichen. „Entwicklungen in der frühen Kindheit beeinflussen unsere Gesundheit während des ganzen Lebens“, erklärte die Forscherin Yvonne Kelly, vom University College London. Schon das Schlafverhalten von Dreijährigen hat starke Auswirkungen, die sich im Laufe der Jahre kumulieren. Kinder die in diesem Alter schlecht oder zu wenig schlafen, haben mit sieben Jahren schlechtere kognitive Fähigkeiten, als vergleichsweise gute Schläfer. Im Vergleich schnitten bei Lese- und Rechentests Jungen und Mädchen signifikant schlechter ab, die als dreijährige unregelmäßige Bettzeiten hatten. Besonders in „Schlüsselphasen der Entwicklung“, wirkt sich zu wenig Schlaf auch auf die spätere Gesundheit und Fähigkeiten aus. So zeigten unregelmäßige Schlafzeiten bei Fünfjährigen fast keine und bei Siebenjährigen nur teilweise negative Folgen für die intellektuellen Fähigkeiten.

Masernfolgen werden stark unterschätzt

Aufgrund der jahrzehntelangen erfolgreichen Impfung gegen Masern, hat die Krankheit ihre Schrecken verloren. Die in den letzten Jahren wachsende Impfverweigerung, konfrontiert jedoch immer mehr Kranke und Ärzte mit den Tücken der Krankheit, deren Spätfolgen von vielen Impfverweigerern unterschätzt werden. Am schwersten sind Babys betroffen, die vor der ersten möglichen Impfung, innerhalb ihres ersten Lebensjahres, an Masern erkranken. Noch mehrere Jahre, nach dem eine Masernerkrankung überstanden wurde, können die zurückgebliebenen Virusgenreste eine Entzündung des Gehirns (SSPE) verursachen, die zu dessen allmählichen Ausfall, bis hin zum Tod führt. Eine Behandlung ist nicht möglich. Während bei älteren Kindern, die an Masern erkranken, nur eines von 100.000 davon betroffen ist, sind es bei Kindern unter fünf Jahren schon eines von 3.300. Bei Neugeborenen unter einem Jahr liegt die Quote noch wesentlich höher. Obwohl die Masern in Deutschland schon fast ausgestorben waren, wurden zwischen 2003 und 2009 42.600 Maserninfektionen und in Folge davon 31 Fälle von SSPE gemeldet. Tragisch ist, dass infizierte Kinder von Impfgegnern auch Menschen anstecken, die sich aufgrund einer Immunschwäche nicht impfen lassen dürfen, oder Neugeborene, bei denen Impfungen noch nicht wirksam sind.