Archiv der Kategorie: Aktuelles

Absoluter Alkoholverzicht während der Schwangerschaft

Alkohol ist das weltweit verbreitetste Suchtmittel, von dem auch immer mehr Frauen abhängig werden. „GenoGyn-Prävention-aktiv“, eine Initiative von Frauenärzten zur Bekämpfung von Alkohol- und Tabakkonsum, hat sich jetzt für höhere Alkoholsteuern und Warnhinweise ausgesprochen. Nach von der Initiative vorgelegten Zahlen, sind in Deutschland circa 1,3 Millionen Menschen Alkoholabhängig. 74.000 Menschen sterben jedes Jahr in Folge der Sucht. Besonders schwer leiden Kinder unter dem Alkoholkonsum ihrer Mütter, während der Schwangerschaft. Rund 4000 Kinder werden in Deutschland jährlich mit alkoholbedingten Gehirnschäden geboren, da der konsumierte Alkohol auch vom Embryo aufgenommen wird. Dieser verhindert die für die gesunde Gehirnentwicklung notwendige Teilung der Neuronen. Trotzdem trinken, laut Angaben von „GenoGyn-Prävention-aktiv“, fast die Hälfte aller Frauen Alkohol während der Schwangerschaft. Dazu rät Elisabeth Pott, die Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: „Da es keine Grenze gibt, unterhalb welcher der Alkoholkonsum bedenkenlos empfohlen werden kann, gilt während der Schwangerschaft uneingeschränkt ein absoluter Alkoholverzicht“. „Die derzeitige Situation erfordert entschlossenes Handeln“, fordert deshalb der Vorsitzende der Initiative, Dr. Jürgen Klinghammer. Was er nicht erklärt ist, wie die Unvernunft vieler werdenden Mütter mit höheren Alkoholsteuern verringert werden sollte.

Schädliche Weichmacher in Kitas

Wie bei einer von der Bundesregierung angeordneten Untersuchung festgestellt wurde, finden sich auch in Kindertagesstätten Belastungen durch gesundheitsschädliche Weichmacher, die vor allem in der Plastikproduktion genutzt würden. In Kita-Staubproben wurden teilweise bis zu dreimal so hohe Werte der schädlichen Substanzen gefunden, wie durchschnittlich in normalen Haushalten üblich ist. Die Ursache der hohen Belastung sehen die Behörden in den PVC-Fußböden und Vinyltapeten, mit denen die meisten Kindergärten ausgestattet sind. Dazu kommen viele Plastiktischdecken, Polster und Turnmatten, die alle mit leicht abwaschbarem Plastik überzogen sind. Umweltschutzorganisationen fordern seit Jahren ein Verbot dieser Schadstoffe im Umfeld von Kleinkindern. Dies ist jedoch schwer durchzusetzen, da Plastikbezüge aller Art die Arbeit mit Kindern erleichtern. Inzwischen wurden die in vielen Plastikverbindungen genutzten Weichmacher von der EU als fortpflanzungsschädigend eingestuft. Bisher gibt es allerdings zu wenig wissenschaftlich fundierte Fakten, die einen klaren Zusammenhang zwischen Missbildungen, Pubertätsstörungen und einer Verringerung der Fruchtbarkeit beweisen, was ein Verbot dieser Zusatzstoffe zusätzlich erschwert.

Studie: Männer eher bereit Kinder zu bekommen, als Frauen

Die Ergebnisse einer Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag der Zeitschriften „Eltern“ und „Eltern Family“, wurden jetzt in Berlin vorgestellt. Demnach wünschen sich circa 70 Prozent aller kinderlosen Männer ein Kind, während nur 61 Prozent der Frauen in diesem Alter dafür sind. 1000 Männer und Frauen im Alter zwischen 25 und 45 Jahren wurden für die Studie mit dem Titel „Warum kriegt ihr keine Kinder?“ befragt. Sie zeigte auch, dass nur 66 Prozent der Befragten in Westdeutschland, in Ostdeutschland dagegen 72 Prozent aller Kinderlosen gern Kinder haben möchten. Als Gründe für die aktuelle Kinderlosigkeit wurden am häufigsten der Wunsch nach finanzieller Sicherheit und das Fehlen des richtigen Partners angegeben. Außerdem gaben 86 Prozent der Befragten an, dass sie sich aus Sorge um den Erhalt ihres Arbeitsplatzes nicht trauten, Kinder zu bekommen. Das erklärt auch die höhere Bereitschaft der Männer, Kinder zu bekommen, da die Hauptlast der Verantwortung, vor allem in den ersten Jahren, bei den Frauen liegt. Kerstin Ruckdeschel, Soziologin am Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung hält dies für eine Entwicklung, „die beobachtet werden müsse“ So lange Mütter im Berufsleben benachteiligt werden, wird sich daran allerdings nichts ändern.

Der Hund als Lernhilfe für die Schule?

Die schulpsychologische Beratungsstelle in Münster, hat eine ungewöhnliche Mitarbeiterin „eingestellt“. Apple heißt die Dame und ist eine noch junge Retriever-Hündin, die die menschlichen Schulpsychologen bei der Arbeit unterstützen soll. Eines der am häufigsten auftretenden Probleme für Schüler ist die Lese- und Rechtschreibschwäche. Antje Becker, die hauptsächlich Kinder der Grundschule betreut, wird am häufigsten von der vierbeinigen Kollegin begleitet: „Es herrscht heute eine viel höhere Sensibilität für mögliche Fehlentwicklungen als früher. Früher hieß es einfach, ein Kind ist dumm, wenn es Lernprobleme hatte. Heute wird darüber nachgedacht, mit welchen Methoden das Kind leichter lernen könnte.“ Apple hilft ihr dabei, dass besonders die schwierigen Kinder, die bereits aufgrund von empfundenen Demütigungen wegen ihrer langsameren Beherrschung des Unterrichtsstoffes verschlossener sind, schneller Vertrauen fassen und über ihre Sorgen und Probleme offen sprechen.

Richtiger Umgang: Kleinkinder und Hunde

Immer öfter wird in den Medien über Attacken von Hunden auf Kinder berichtet. Das liegt zum einen an der steigenden Zahl von Hunden in den meist engen Städten, zum anderen aber auch an Fehlern, die immer wieder gerade von Kindern im Umgang mit Hunden gemacht werden. Da gerade Stadtkinder kaum noch Gelegenheit haben, sich mit dem Verhalten von Tieren vertraut zu machen, kommt es immer wieder zu Missverständnissen, die leicht zu schweren Verletzungen der Kinder führen können. Sepp Schöchl, Landesveterinär aus Eugendorf erklärt: „Menschen verstehen die ,Hundesprache’ nicht, vor allem Kinder missdeuten die Signale des Hundes. Kein Wunder, dass vier Fünftel aller Unfälle im Familienverband passieren. Schmerz wird mit einer Attacke beantwortet. “ Und das ist gerade bei kleineren Kindern das Problem. Sie können noch nicht richtig einschätzen, wann sie einem Tier Schmerz zufügen, oder ihm Angst machen. Freiberufliche Helfer aus Tierschutz- und Hundevereinen engagieren sich für eine bessere Aufklärung in den Kindergärten und in der Unterstufe, um Kindern das richtige Verhalten im Umgang mit Hunden beizubringen. Leider wird dies in Deutschland noch nicht flächendeckend in allen Bundesländern genutzt. Deshalb ist es Aufgabe der Eltern, auch wenn es im direkten Umfeld eines Kleinkindes keinen Hund gibt, sich bietende Gelegenheiten zu nutzen, um mit dem Kind unter elterlicher Aufsicht den richtigen Umgang mit Hunden und anderen Tieren zu üben.