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Eltern sollten nicht in der „Babysprache“ sprechen

Um die Lernfähigkeit zu fördern, sollten Eltern mit ihren Babys wie mit einem Erwachsenen sprechen. Das ergab eine Studie der Florida Atlantic University, die bei der Amerikanischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften vorgestellt wurde. „Die Sprache muss reich und komplex sein“, erklärt Erika Hoff, eine der Autorinnen der Studie. Denn das Gehirn entwickelt in dieser Zeit Billionen neuer Nervenverbindungen, die maßgeblich die spätere Intelligenz eines Menschen bestimmen. „Die frühkindlichen Erfahrungen spielen eine zentrale Rolle bei der Frage, ob die Verbindungen stärker oder schwächer werden“, bestätigt auch Forscherin Kimberly Noble. Die nötige komplexe Kommunikation wird oft bei Kindern in sozial schwachen Familien versäumt, was der Grund dafür ist, dass viele von ihnen zum Zeitpunkt der Einschulung um bis zu zwei Jahren in der Entwicklung hinter ihren Altersgenossen zurückliegen. Entscheidend dabei ist die direkte Ansprache der Kinder. So nahmen Psychologen alle Gespräche auf, die Kinder der Testgruppe den ganzen Tag hörten. Was deren Bezugspersonen untereinander besprachen, hatte nur wenig Einfluss auf die Entwicklung der Kinder. Gelernt haben die Kinder dann, wenn ihre Eltern und Betreuer direkt mit ihnen sprachen. Deshalb ist es sehr wichtig, Eltern dazu anzuhalten, viel und vor allem auch richtig mit ihren Babys zu sprechen. Sonst lernen diese nur ein sehr begrenztes Vokabular und damit auch entsprechend weniger Wortbedeutungen, was einen sehr schlechten Einfluss auf alle darauf aufbauenden Fähigkeiten hat.

Kleinkinder ab dem 6. Monat zum Zahnarzt

Mediziner haben erneut vor der starken Zunahme von Karies bei Kleinkindern gewarnt. Sie fordern deshalb frühere zahnärztliche Vorsorgeuntersuchungen. Bisher ist diese erst für Kinder ab zweieinhalb Jahren von den gesetzlichen Krankenkassen vorgesehen. Nach Meinung der Bundeszahnärztekammer ist es jedoch notwendig, ab circa dem 6. Lebensmonat, sofort beim Durchbruch der ersten Zähne, auch die erste Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt zu ermöglichen. Derzeit leiden zwischen 10 und 15 Prozent aller Einjährigen unter sogenannter Nuckelflaschenkaries, die entsteht, wenn Babys zur Beruhigung immer wieder gesüßten Tee oder Saft zum Dauernuckeln bekommen. Die Karies der Milchzähne überträgt sich dann leicht auf die zweiten Zähne, die wachsen, während noch die letzten Milchzähne da sind. Das Ergebnis ist Kariesbefall bei 46 Prozent aller Schulanfänger. Zusätzlich zu gesetzlich vorgeschriebenen Vorsorgeuntersuchungen bei Kleinkindern, müssten auch die Eltern besser über die Gefahren von Karies und die richtige Mundhygiene aufgeklärt werden, da die Häufigkeit von Karies bei Kindern aller Altersstufen sehr stark mit der sozialen Schicht der Eltern korreliert.

Belgien: Sterbehilfe für Minderjährige legalisiert

Das belgische Parlament hat jetzt auch der Sterbehilfe für Minderjährige zugestimmt. Mit einer großen Mehrheit wurde der vorgelegte Gesetzesvorlage angenommen. 86 der 130 Abgeordneten stimmten für das Gesetz, dass die Sterbehilfe für unheilbar und schwer leidende kranke Kinder ermöglicht. Bereits seit 2002 ist in Belgien die Sterbehilfe für Erwachsene, unter vorgeschriebenen Bedingungen, legal. Die Ausweitung auf Minderjährige wird, so die öffentliche Aussage der Regierung, circa zehn bis 15 Fälle pro Jahr betreffen. Trotz des Wegfalls der Altersgrenze, schreibt das neue Gesetz vor, das betroffene Kinder genügend „Urteilsfähigkeit“ für eine solche Entscheidung besitzen müssen. Außerdem muss die Zustimmung der Eltern und der zuständigen Ärzte vorliegen. Sterbehilfe ist in den meisten EU-Ländern stark umstritten und deshalb größtenteils noch verboten.

Impfverweigerer: Ausgerottete Krankenheiten treten wieder auf

Die Zahl der Impfverweigerer nimmt weiter zu und wie befürchtet, steigt parallel die Häufigkeit von Krankheiten, die längst als ausgerottet galten. Eine aktuelle Untersuchung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ergab, dass beispielsweise Masern wieder verstärkt in Europa auftreten, während sie in den USA schon seit 2002 ausgerottet sind. Allein in Österreich hat sich die Zahl der bekannt gewordenen Masernerkrankungen im vergangenen Jahr fast verdreifacht. Der Grund dafür ist, dass nicht genügend Eltern ihre Kinder impfen lassen. Die erste Teilimpfung erhalten noch 90 Prozent der Kinder, während die nötige zweite Impfung nur noch 80 Prozent von ihnen bekommen. Auch Erwachsene vernachlässigen ihren eigenen Impfschutz. So hat Österreich zum Beispiel die weltweit niedrigste Rate an Influenza-Impfungen, obwohl Zehntausende jedes Jahr an Grippe erkranken – und nicht selten auch daran sterben. Zwischen 1000 und 6000 Grippetoten gibt es pro Jahr. Viel kann die Regierung gegen die Impfskepsis nicht tun. Lediglich das Angebot kostenloser Impfung und Aufklärung kann die Regierung leisten.

Bedarf an qualifizierter Kindertagesbetreuung wächst

Der Bedarf an qualifizierter Kindertagesbetreuung in Österreich wächst. Wie aus den aktuellen Statistiken hervorgeht, bestehen aktuell insgesamt 8.322 institutionelle Kinderbetreuungseinrichtungen. 4.668 davon sind Tageskindergärten, 1.349 Kinderkrippen, für unter Dreijährige, 1.200 Horte für die Betreuung der Schulanfänger und 1.105 gemischte Einrichtungen. Rund 60 Prozent der Betreuungseinrichtungen gehören dem Bund, den Ländern oder den Gemeinden. 40 Prozent werden von privaten Vereinen und verschiedenen kirchlichen Organisationen geführt, wobei diese zwar die Entscheidungsgewalt über die Rahmenbedingungen in ihren Einrichtungen haben, die Kosten tragen jedoch, auch bei den privaten Tagesstätten, mit 98,8 Prozent, die jeweiligen Gemeinden. Inzwischen sind bereits mehr als 209.615 Kinder in Kindertagesstätten eingeschrieben – Tendenz steigend.