Verschiedene Tierversuche haben jetzt den Verdacht bestätigt, dass die in vielen Plastikprodukten vorhandene Chemikalie Bisphenol A über den Mund direkt ins Blut gelangt. Die beim Kontakt mit den Mundschleimhäuten aufgenommenen Mengen waren um ein Hundertfaches höher, als wenn das Plastik in den Magen gelangt. Bisphenol A ist ein krebserregendes und nervenschädigendes Gift, dass auch hormonverändernde Wirkung hat und beispielsweise Unfruchtbarkeit verursachen kann. Es wird häufig bei der Herstellung von verschiedenen Plastikarten verwendet, wie beispielsweise bei der Innenbeschichtung von Plastikflaschen, Verpackungen, oder als Innenbeschichtung von Konservendosen. Da die Chemikalie dort direkt und über längere Zeiträume Kontakt zu Nahrung hat, ist die Gefahr häufigen Kontaktes besonders groß. Deshalb ist Bisphenol A bereits für die Herstellung von Babyfläschchen verboten. Inzwischen wurde das Verbot auch auf alle Gegenstände erweitert, die für Kleinkinder unter drei Jahren produziert werden. Darüber hinaus besteht aber noch immer die Gefahr, die gefährliche Chemikalie über Lebensmittelverpackungen aufzunehmen. Lediglich Frankreich hat bis jetzt ein diesbezügliches Verbot erwirkt, dass ab 2015 wirksam wird. In allen anderen Ländern obliegt es weiterhin der Verantwortung jedes Einzelnen, den Kauf von Plastikverpackten und eingeschweißten Lebensmitteln, besonders bei der Ernährung von Kindern, weitestgehend einzuschränken.
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Kinder erhalten immer mehr Medikamente
Der aktuelle Arzneimittelreport der Krankenkasse Barmer GEK belegt, dass vor allem Kinder und ältere Menschen immer häufiger Medikamente erhalten, die schwere Nebenwirkungen hervorrufen können. Nach Analyse der Daten geht der Gesundheitsexperte Gerd Glaeske, der Ersteller des Arzneimittelreports davon aus, dass für viele der Verschreibungen kein klarer medizinischer Grund vorliegt. Bei Kindern sind es vor allem Psychopharmaka die „besorgniserregend“ oft verschrieben werden. Um 41 Prozent stieg die Zahl der dafür ausgestellten Rezepte von 2005 bis 2012. Vor allem den Zehn- bis Vierzehnjährigen, wurden in den letzten sieben Jahren mehr Psychopharmaka verordnet, als jemals zuvor. „Eine medizinische Erklärung dafür lässt sich nicht direkt herleiten“, erklärte Gerd Glaeske. Die Gründe dafür liegen eher im gesellschaftlichen Druck, der schon bei Kindern abweichendes Verhalten nicht duldet. Eltern fühlen sich dadurch oftmals dazu gezwungen, „im Interesse der Kinder“ das störende Verhalten medikamentös zu therapieren. Unbeachtet bleibt dabei leider, dass die dafür verschriebenen Arzneimittel schwere Langzeitfolgen auslösen können. So verursachen Neuroleptika, die auch als Nervendämmungsmittel beispielsweise bei ADHS verschrieben werden, noch Jahre später bleibenden Muskeltremor, wie er auch bei Parkinson auftritt. Deshalb ist es ratsam, sich vor dem Beginn einer medikamentösen Behandlung genau zu überlegen, ob sich das vorliegende Problem nicht vielleicht doch durch eine Veränderung der Lebensumstände des Kindes lösen lässt. Für den Arzneimittelreport wurden die Daten von 2,1 Million Versicherten der Barmer-GEK ausgewertet.
Tagesmütter und -väter sind flexibler
Noch immer gibt es keine ausreichende und vor allem bedarfsgerechte Angebote für die Kinderbetreuung. Dabei sind gerade flexible Kinderbetreuungseinrichtungen wichtig, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten. Davon hängen in großem Maße die Erwerbschancen von Eltern ab. Zudem bietet eine Betreuung außer Haus eine höhere Chancengleichheit für die Kinder, da so spielerisch die Bildung der Kinder verbessert wird, was ihnen einen besseren Start zum Schulanfang ermöglicht. Kindertagesstätten leisten dafür einen wesentlichen Beitrag, können aber nicht flexibel genug auf die oft hohen Anforderungen des Arbeitslebens reagieren. Tagesmütter und Tagesväter sind deshalb, gerade bei wechselnden Arbeitszeiten der Eltern, die bessere Alternative. Sie betreuen Kinder aller Altersstufen und können, bei entsprechender Qualifikation, einen großen Beitrag zur Entwicklung ihrer Schützlinge leisten. Entscheidend ist, dass sich die Eltern im Voraus darüber Gedanken machen, was sie für Leistungen von den Betreuern erwarten. Wird dies von Anfang an geklärt, ersparen sich Eltern und Tagesmütter spätere Enttäuschungen und Ärger.
Allergien bei Kindern – das 1. Jahr entscheidet
Allergien gehören zu den am schnellsten zunehmenden Volkskrankheiten in Deutschland. Neun Prozent aller Kinder leiden hier inzwischen allein an Heuschnupfen. Dazu kommen sieben Prozent mit Neurodermitis – ebenfalls eine Erkrankung die auf einer Überreaktion des Immunsystems beruht – und drei Prozent mit Asthma. Kinder leiden oft besonders heftig unter Allergien, weil ihr Körper noch weniger „Erfahrung“ mit Allergiereaktionen hat und diese oft sehr schwer ausfallen. Dazu kommt, dass es nach dem ersten Auftreten einer Allergie manchmal sehr lange dauern kann, bis die genauen Auslöser der Anfälle ermittelt werden können. Davon gibt es unzählige. Neben den bekannten Pollenallergien, können dafür auch bestimmte Farb- oder Duftstoffe, Lebensmittel oder andere chemische Stoffe verantwortlich sein. Wie die verschiedensten Untersuchungen und Statistiken zeigen, ist überraschenderweise das erste Lebensjahr eines Kindes maßgeblich entscheidend dafür, ob es später einmal unter Allergien leidet, oder nicht. So bekommen später seltener Kinder Allergien, die gestillt wurden. Auch ist der frühe Kontakt mit möglichst vielen verschiedenen Keimen wichtig, für ein starkes und ausgewogenes Immunsystem. Untersuchungen haben gezeigt, dass Kinder die während ihres ersten Lebensjahres regelmäßig Kontakt zu Hunden oder anderen Tieren hatten, später viel seltener an Allergien erkranken. Auch wenn sich der Wohnort in der Nähe von Tierställen befindet, wirkt sich das positiv auf die spätere Gesundheit aus. Begünstigt wird die Allergieanfälligkeit auch durch das rauchen der Eltern, oder der zu frühe und anhaltende Kontakt mit diversen chemischen Mitteln, zum Beispiel durch die Babykleidung, oder nicht EU-geprüfte Pflegeprodukte. Einen Garant zur Vermeidung von Allergien gibt es allerdings nicht. Ist ein Kind davon betroffen, hilft nur viel Geduld. Kinder lernen im Allgemeinen gut, mit den daraus resultierenden Behinderungen im Alltag umzugehen, so lange die Beschwerden und ihre eigenen Vorschläge für deren Linderung von den Eltern ernst genommen werden.
Kopfverformungen bei Babys
Welche Kopfform ein Mensch hat, ist bis zu einem gewissen Grad beeinflussbar. Zwar ist theoretisch auch die Form des Kopfes genetisch bedingt, doch weil die Schädelknochen in den ersten Monaten noch nicht vollständig geschlossen sind, ändert sich die Kopfform je nach Belastung. Schläft ein Kind immer auf der selben Seite, verhindert der Druck, dass sich die Schädelknochen richtig wölben. Liegt das Baby dagegen fast ausschließlich auf dem Rücken, wird der Hinterkopf platt gedrückt. Deshalb müssen Eltern darauf achten, dass ihr Kind häufiger die Schlafposition wechselt. Das ist nicht nur wichtig, um eine Verformung des Kopfes zu vermeiden. Schlafen Kinder immer in der selben Position, werden auch nur bestimmte Muskelgruppen belastet. Das kann zu einer asymmetrischen Körperhaltung und Fehlbildungen führen. Besteht der Verdacht darauf, kann dem mit verschiedenen Maßnahmen vorgebeugt werden. Wichtig ist natürlich, auch wenn das Kind beim Schlafen eine Seite bevorzugt, es immer wieder in andere Positionen zu drehen. Auch Alternativen zum liegen, wie sie beispielsweise mit einer Babytrage oder einem Tragetuch möglich sind, helfen gegen einseitige Belastung. Haben Eltern den Eindruck, dass die Körperhaltung ihres Kindes bereits gestört ist, sollte ein Kinderarzt hinzu gezogen werden. Er kann entscheiden, welche Maßnahmen wirklich nötig sind. Optionen sind beispielsweise Krankengymnastik, oder spezielle Seitenschläferkissen.