Archiv der Kategorie: Medizin

Lehrer besonders anfällig für Burnouts

Bildungswissenschaftler haben, nach einer Auswertung von Burnout-Erkrankungen, in Bezug auf verschiedene Berufsbranchen, mehr Schutz für Lehrer gefordert. Demnach leiden rund ein Drittel aller Lehrer unter dem Burnout-Syndrom oder anderen psychischen Problemen. In ihrem Gutachten zur „Psychischen Belastung und Burnout beim Bildungspersonal“ empfehlen sie, die Stressprävention und Aufklärung deutlich zu verbessern. Schon zum Studienbeginn für den Lehrerberuf sollten Auswahl- und Beratungsgespräche stattfinden, in denen auch die Eignung für die psychischen Anforderungen des Lehrerberufs geprüft wird. Auch Praktika müssten aus diesem Grund früher während des Studiums möglich sein. Die derzeitige Situation wird als „besorgniserregend“ eingestuft. Bei fehlender Reaktion auf die aktuell prekäre Lage, müsste mit großen Verlusten bei der Bildungsqualität gerechnet werden. Profitieren würden von einer Verbesserung der Lehrersituation nicht nur sie, sondern vor allem die Kinder. Denn wie schon in verschiedenen Untersuchungen und Test festgestellt wurde, ist die Menge und Qualität des vermittelten Unterrichtsstoffes umso besser, je motivierter die jeweiligen Lehrer sind. Dabei haben Fähigkeiten und Motivation von Lehrern einen größeren Einfluss auf den Erfolg der Lehrstoffvermittlung, als andere Faktoren, wie beispielsweise die Klassengröße, oder das Umfeld. Dementsprechend grundlegend wichtig ist die Verbesserung der Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen für Lehrer.

Durchbruch bei der Behandlung von ADHS?

Eine Trendwende in der Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist, laut dem Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), zu verzeichnen. Erstmals seit 20 Jahren gibt es eine leichte Senkung der Menge der gegen ADHS verschriebenen Medikamente. So sank die Behandlung mit Methylphenidat, dem Wirkstoff der in Ritalin enthalten ist, in den letzten beiden Jahren um rund zwei Prozent, von insgesamt 1839 auf 1803 Kilogramm. Noch zwischen 2001 und 2011 hatte sich die verbrauchte Menge verdreifacht. Ein „echter Abwärtstrend“ ist zwar noch nicht sichtbar, doch der Rückgang lässt auf einen „kritischeren Umgang mit Methylphenidat“ hoffen. Auch die Techniker Krankenkasse (TK) bestätigte, dass wieder weniger Kinder mit dem ADHS-Medikament Ritalin behandelt werden. So zeigen die Patientendaten der bei der TK Versicherten, dass die Anzahl der Kinder die Ritalin erhalten, bundesweit um 3,4 Prozent gesunken ist, während es in den Jahren vor 2009 noch eine Steigerung um rund 32 Prozent gab. „Offenbar ist die Vorsicht bei einer medikamentösen Behandlung von ADHS gewachsen“, erläuterte die Expertin der TK, Edda Würdemann. Die Behandlung von ADHS war seit der Debatte um die oft nicht erkannte Aufmerksamkeitsstörung bei Kindern 1990, so rapide angestiegen, dass neben verbesserten Diagnosemöglichkeiten auch von einer Überreaktion ausgegangen werden kann. Da Ritalin jedoch, wie alle Medikamente, auch Nebenwirkungen hat, sollte es nur verabreicht werden, wenn dies unumgänglich ist. So kann Ritalin, Schlaf- und Appetitlosigkeit, Angstzustände und Wachstumsstörungen verursachen. Deshalb wurden die Vorgaben für eine Verschreibung des Medikamentes vor drei Jahren verschärft. ADHS ist eine Aufmerksamkeitsstörung, die hauptsächlich bei Kindern und Jugendlichen auftritt und es ihnen erschwert, sich beispielsweise in der Schule zu konzentrieren. Die betroffenen Kinder haben einen überdurchschnittlichen Bewegungsdrang und sind leicht ablenkbar. Als Ursache für ADHS werden, neben genetischen Dispositionen, auch Umwelteinflüsse vermutet.

Stress kann eine gewünschte Schwangerschaft verzögern

Stress kann eine gewünschte Schwangerschaft stärker verzögern, als bisher angenommen. Sogar das Risiko von Unfruchtbarkeit steigt durch zu viel Stress. Das ergab eine US-Studie, die jetzt in der Fachzeitschrift „Human Reproduction“ veröffentlicht wurde. Bei einem hohen Stresspegel sinkt die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden um 29 Prozent, im Vergleich mit Frauen, die nicht unter Stress litten. Auch war bei gestressten Frauen die Gefahr unfruchtbar zu sein ungefähr doppelt so groß. Verglichen wurden die Ergebnisse von 401 Frauen, die trotz regelmäßigem ungeschützten Verkehr über zwölf Monate lang nicht schwanger wurden. Die Frauen waren zwischen 18 und 40 Jahren alt. 347 von ihnen, das entspricht 87 Prozent, wurden in dieser Zeit schwanger. 54 Frauen gelang dies nicht. Frauen mit Kinderwunsch sollten deshalb stresslösende Techniken, wie beispielsweise Yoga, Meditation oder ein sogenanntes Achtsamkeitstraining absolvieren. Das kann sich wesentlich stärker positiv auswirken, als diverse Medikamente. Bereits frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass Entspannung und Zufriedenheit förderlich für eine Schwangerschaft sind.

USA: Autismusfälle häufen sich

Die Zahl der Schulkinder in den USA, die unter Autismus leiden, ist in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Inzwischen hat durchschnittlich eines von 68 Schulkindern „autistische Züge“, wie eine Auswertung der nationalen Gesundheitsdaten von Kindern und Jugendlichen ergab. Im Vergleich mit der einige Jahre zuvor ermittelten Rate, entspricht das einer Steigerung von rund 30 Prozent. Zudem gibt es einen erheblichen geschlechterspezifischen Unterschied. So sind Jungen rund fünfmal häufiger davon betroffen, als Mädchen. Autismus ist eine Störung der Entwicklung sozialer Fähigkeiten die, je nach Schwere, von leichten Auffälligkeiten im Verhalten bis hin zu einer Schwerstbehinderung ausgeprägt sein kann. Das Zentrum für Gesundheitsschutz und Prävention (CDC), das die Auswertung veröffentlichte, hat bisher keine Erklärung für den rasanten Anstieg von Autismusfällen bei Kindern gefunden. Es versicherte jedoch, dass der Anstieg nicht durch eine Änderung der Datenerhebung oder Auswertung verursacht werden konnte. Festgestellt wurde auch, dass die meisten Diagnosen erst bei über-vierjährigen Kindern erfolgt. Das führt zu einer verspäteten Förderung, was unnötige motorische und sprachliche Defizite verursacht. Vertreter der Organisation der Pädiatrie forderten deshalb eine frühere Untersuchung von Kleinkindern und bessere Aufklärung von Eltern und Erziehern.

Die Kindheit prägt nachhaltig das spätere Leben

US-amerikanische Wissenschaftler haben untersucht, wie stark sich bereits bei Kindern die Lebensbedingungen, wie Armut, familiäre Probleme, oder der Tod eines nahestehenden Menschen, auf die Gesundheit auswirken. Dabei ermittelten sie einen markanten Einfluss negativer Kindheitserlebnisse, auf das spätere Krankheitsrisiko als Erwachsene. So erhöht sich bei einer unglücklichen Kindheit zum Beispiel die Wahrscheinlichkeit, als Erwachsener an einer Herz- oder Gefäßkrankheit zu leiden, oder später süchtig zu werden. Insgesamt 16 Teilaspekte wurden auf ihre Folgen hin untersucht. Die schwersten Folgen hatten psychische und physische Misshandlungen in der Kindheit. Je schlechter die Kindheit eines Menschen war, umso eher entwickelt er gesundheitsschädigende Angewohnheit, wie das Rauchen, Trinken, der Drogenkonsum oder sie bekamen Fettsucht. „Den Weg von einer unglücklichen Kindheit zum Tabakkonsum möglichst frühzeitig zu unterbrechen, würde sich durch ein verringertes Risiko von Herzkrankheiten auszahlen“, erläutert Patricia Morton von der Purdue University in West Lafayette, in ihrer Zusammenfassung der ermittelten Daten. Die meisten Eltern wünschen sich nur das Beste für ihr Kind. Sie müssen sich aber auch darüber im Klaren sein, dass nicht nur ihr eigener Umgang mit dem Nachwuchs, sondern auch Erlebnisse mit anderen Bezugspersonen, beispielsweise in der Schule, einen großen Einfluss auf die Lebensqualität ihrer Kinder haben. Deshalb sollten auch dort auftauchende Probleme, die Kinder unglücklich machen, nicht auf die leichte Schulter genommen und nach Möglichkeiten gesucht werden, diese zu überwinden.